zur Startseite zum Inhalt zur Navigation

Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft

Landesverband Westfalen - Bezirk Märkischer Kreis - Ortsgruppe Herscheid e.V.

Geschichte

Als in den 60er Jahren beim Roten Kreuz in Herscheid überlegt wurde, die Wasserwachtgruppe des DRK, sie war übrigens die einzige im ganzen Landesverband Westfalen, aufzulösen, wurde auch über die Gründung einer eigenen DLRG-Ortsgruppe nachgedacht, nachdem bereits seit 1963 in Herscheid ein Stützpunkt der Ortsgruppe Lüdenscheid existierte.

Am 21. Januar 1967 war es dann soweit. In der alten Schule fand die offizielle Gründungsversammlung der DLRG Herscheid statt, wobei zunächst erst einmal ein Rumpfvorstand gewählt wurde. Wie aus dem Gründungsprotokoll hervorgeht, wurde Eugen Groll als Vorsitzender gewählt. Geschäftsführer wurde Udo Wernecke; Theo Jakubowski fungierte als Technischer Leiter und Hans-Gerd Groll als Tauchwart. Die Kassengeschäfte leitete Reinhard Winkelsträter.

Nach und nach wurden dann im Gründungsjahr 1967 weitere Vorstandsmitglieder hinzugewählt. So wurde Alice Beckmann Frauenwartin, Karl-Heinz Wilhelmi stv. Tauchwart, Hartmut Tita und Sigrid Schmidt waren für die Jugendarbeit zuständig, Hans-Joachim Pfaffe vertrat den Technischen Leiter und Reinhard Maus wurde Materialwart. Desweiteren rückten Klaus Jakubowski und K. O. Konopka in den Vorstand nach.

Von den aufgeführten Personen wurde die Basis für die erfolgreiche Arbeit innerhalb der Herscheider DLRG Ortsgruppe geschaffen und die ersten Jahre nach der Gründung geprägt.
Hatte es zuerst in Herscheid noch geheißen: "Was wollen denn diese "Halbstarken" von der DLRG? - der Vorstand bestand bis auf wenige Ausnahmen aus 18 bis 22jährigen - so änderte sich diese Einstellung bald.
Die junge Ortsgruppe hatte nicht zuletzt aufgrund der zahlreichen Aktivitäten der "Halbstarken" einen großen Zulauf und im Jahr nach der Gründung fast 200 Mitglieder. Schon 1970 war man dann im damaligen Bezirk Altena/Lüdenscheid mit über 300 Mitgliedern zweitstärkste Ortsgruppe des Bezirks und als Höchststand konnte man in einem Jahr fast 400 Mitglieder registrieren.

Viele junge Herscheider lernten seit dieser Zeit das Schwimmen bei der DLRG. Es wurden nicht allein Nichtschwimmerlehrgänge im Herscheider Freibad durchgeführt, sondern als eine der ersten Ortsgruppen im heimischen Raum wurden Frühschwimmerlehrgänge im Lehrschwimmbecken in Meinerzhagen angeboten. Im Winterhalbjahr war es dabei oftmals -damals gab es noch reichlich Schnee im Winter- sehr problemreich, die jungen Schwimmer und einige Eltern nach Meinerzhagen zu schaffen.
Viele  werden sich in diesem Zusammenhang auch noch daran erinnern, dass bei Problemen der jungen Schwimmanfänger -Kopf - und Bauchschmerzen- die bunten "Tabletten" von Mariechen Groll immer Wunder wirkten. Und für die Frau des Vorsitzenden war es dabei nicht immer leicht, denn schnell hatte man sich einmal vertan und gab für Bauchschmerzen plötzlich grüne Traubenzuckerdrobs aus, obwohl die in der Woche vorher noch für Kopfschmerzen waren und das von den Kindern natürlich schnell registriert wurde.

Zahlreiche junge Herscheider erwarben diverse Schwimmabzeichen und viele aktive Mitglieder und auch Nichtmitglieder erwarben Kenntnisse im Rettungsschwimmen bei den Grundschein- und Leistungsabzeichenlehrgängen.

Bereits in den ersten Jahren nach der Gründung übernahm die DLRG Ortsgruppe Aufgaben im Rettungsdienst für die Gemeinde Herscheid, denn zur Unterstützung des Schwimmmeisters wurde in den Sommermonaten ein regelmäßiger Wachdienst im Herscheider Freibad durchgeführt.

Im Jahre 1970 übernahm die Ortsgruppe auch gemeinsam mit der Kiersper Ortsgruppe den Wachdienst an der Lingesee-Talsperre und hierbei wurden von den Herscheidern erste Erfahrungen beim Wachdienst an freien Gewässern gesammlt.
Viel Freizeit wurde damals -wie auch heute- von den aktiven Mitgliedern der Ortsgruppe geleistet, wobei die ersten Jahre nach der Gründung vor allem in finanzieller Hinsicht sehr problemreich waren.
Viele der alten Mitglieder erinnern sich dabei sicherlich noch, wie man die ersten 12 Taucherbrillen anschaffte oder fast ein Jahr damit beschäftigt war, die Finanzierung der ersten beiden Tauchgeräte zu regeln. Zahlreiche Sitzungen des Vorstandes und viele Aktivitäten waren für solch große finanzielle Ausgaben erforderlich. Allerdings fanden die Mitglieder immer wieder Möglichkeiten, diese Probleme zu beheben, sei es nun durch Disco-Abende in der Minigolfststätte "Zum As", durch die jährliche DLRG-Lotterie oder durch Spendenaktionen.

So wurde bereits 1970 ein erstes großes Schwimmfest im Herscheider Freibad durchgeführt, wobei über 800 Besucher die Wettkämpfe und Vorführungen mitverfolgten. Und vielen Besuchern war es dabei unverständlich, wie die Herscheider Rettungsschwimmer 100 und mehr Meter tauchen konnten, obwohl das bei dem undurchsichtigen Wasser im alten Herscheider Freibad und der Luftblase unter dem umgedrehten Schlauchboot  keine Probleme bedeutete.

Bereits nach fünf Jahren nach der Gründung konnte der Vorstand der Ortsgruppe auf ein sehr erfolgreiches Vereinsleben zurückblicken. Einen Schwerpunkt bildete in diesen Jahren auch die Jugendarbeit, wobei die DLRG vor allem durch zahlreiche Wochenend- und Ferienfreizeiten von sich reden machte. Erste Vergleichkämpfe in Neuastenberg brachten zwar bei den Schwimmwettkämpfen nicht immer Sieger, spätestens aber beim "Eimerball", wenn beispielsweise Klaus Moser von fünf Gegnern umklammert trotzdem den Ball spielen konnte und die Herscheider kämpferisch überlegen waren, war der Erfolg gesichert.
Höhepunkte in dieser Zeit waren dabei vor allem die Berlinfahrten - auch wenn dabei schon einmal ein alter gecharteter Bus ständig angeschoben werden mußte, weil der der Anlasser defekt, - oder die herausragenden Fahrten zum Adlerhorst und zum Starnberger See, wo man ebenso dreiwöchige Ferien verbrachte wie in Ramsau.

Von 1967 stand Eugen Groll der Herscheider Ortsgruppe als Vorsitzender vor. Erst am 30. April 1982 legte er das Amt in jüngere Hände und seitdem führt Wolfgang Heß die Herscheider Ortsgruppe. Eugen Groll gehörte jedoch als Ehrenvorsitzender weiterhin aktiv dazu und seine Erfahrungen waren nach wie vor ebenso gefragt wie seine Tätigkeit bei den Schwimmstunden in den Wintermonaten im Plettenberger Lehrschwimmbecken. Für seine herausragenden Verdienste wurde Eugen Groll neben zahlreichen DLRG-Auszeichnungen auch das Bundesverdienstkreuz am Bande verliehen.

In den Jahren seit der Gründung hat sich die DLRG-Ortsgruppe Herscheid ständig weiterentwickelt und der Geist der Gründungsjahre hat bis heute angehalten.

So standen in den letzten Jahren ebenso große Schwimmveranstaltungen im Freibad auf dem Programm, wie in den ersten Jahren. Anläßlich des 20jährigen Bestehens der Ortsgruppe wurde so beispielsweise ein Volksschwimmen durchgeführt, zu dem über 330 Schwimmer an den Start gingen. Ein Höhepunkte war in diesem Zusammenhang auch der Start eines der größten Heißluftbalone, dem "Fliegenden Elefanten" aus dem Safaripark Stukenbrock.

Am 24. April 1990 gab es auch in rechtlicher Hinsicht bei der Herscheider Ortsgruppe eine Neuerung, denn mit der Eintragung ins Vereinsregister beim Amtsgericht Plettenberg wurde man offiziell eingetragener Verein und trägt seit dem das "e. V." hinter dem Ortsgruppennamen.

Im Jubiläumsjahr 1992 konnte die Ortsgruppe ihr 25jähriges Bestehen mit zahlreichen Aktivitäten feiern. Den Höhepunkt bildete die Jubiläumsfeier in der Gemeinschaftshalle am 28. März 1992 mit Stargast Bernd Clüver. Noch im Jubiläumsjahr beantragte die Ortsgruppe die Errichtung eines "Lagers mit Aufenthaltsraum für die DLRG-Ortsgruppe Herscheid auf dem Freibadgelände". Der Baubeginn erfolgte am 24.11.1992. Am 04. Mai 1993 konnte das Richtfest gefeiert werden und am 09. März 2004 fand die offizielle Einweihungsfeier statt. Ingesamt rd. 140.000 DM kostete das Gebäude, an deren Finanzierung sich die Gemeinde Herscheid, der Märkische Kreis und die Bezirksregierung Arnsberg beteiligten.