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Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft

Landesverband Westfalen - Bezirk Märkischer Kreis - Ortsgruppe Herscheid e.V.

Verleihung des Verdienstzeichens in Gold an Wolfgang Heß

DLRG-Präsident Dr. Klaus Wilkens hat die besonderen Verdienste und die Förderung der gemeinnützigen Ziele der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft mit der Verleihung des Verdienstzeichens in Gold der DLRG an Wolfgang Heß anerkannt und gewürdigt.

Seit nunmehr 35 Jahren ist Wolfgang Heß Mitglied der DLRG. Am 19.03.1976 wählte ihn die Mitgliederversammlung der Ortsgruppe Herscheid in den Vorstand. Seit dem 30.04.1982 ist er 1. Vorsitzender.

Landesverbandspräsident Klaus Brings (rechts) überreichte das Verdienstzeichen in Gold der DLRG an Wolfgang Heß am Sonntag, 22. Januar 2006, im DLRG – Heim.

Rede von Uwe Schmalenbach, stv. Vorsitzender der DLRG Herscheid e. V., anlässlich der Verleihung des Verdienstzeichens der DLRG in Gold an Wolfgang Heß am Sonntag, 22. Januar 2006, 11 Uhr, DLRG-Heim

Lieber Wolfgang,
sehr geehrte Damen und Herren,

ich freue mich sehr, dass Sie heute so zahlreich hierher in das DLRG-Heim gekommen sind, um Wolfgang Heß zu ehren, der sich in hervorragender Weise um die DLRG in Herscheid verdient gemacht hat.
Besonders begrüßen möchte ich den Präsidenten des Landesverbandes Westfalen der DLRG,  Klaus Brings, die Leiterin der Öffentlichkeitsarbeit im Landesverband, Esther Busen, den Bezirksleiter der DLRG im Märkischen Kreis, Klaus Brandenburg, und Herrn Bürgermeister Lothar Schütz.

Meine Damen und Herren,

von einem Journalisten stammt das gefällige Wortspiel: „Ehre, wem Ehre gebührt. Doch wer kennt die Gebühren der Ehre?“. Doch es ist nicht nur ein Wortspiel, sondern es steckt auch sehr viel Wahrheit in dieser Frage. Auch die Ehre hat ihren Preis. So heißt es ja auch: „Ehe man zu Ehren kommt, muss man zuvor leiden“. Wolfgang Heß macht glücklicherweise keinen sehr leidenden Eindruck.

Bei uns in Deutschland ist es keineswegs selbstverständlich, etwas zu tun, wofür man keine unmittelbare Gegenleistung erhält. Wer seine Zeit, seine Ideen und seine Arbeitskraft unentgeltlich zur Verfügung stellt, läuft Gefahr, oft nicht verstanden zu werden.
Zumindest sieht man sich häufig der verständnislosen Frage ausgesetzt: "Was bringt Dir das (eigentlich)?"

Wolfgang Heß weiß um die große Bedeutung des Ehrenamtes. Er hat sich diese Frage nie gestellt. Genau das Gegenteil ist der Fall: Nach einem oftmals langen Tag in Deiner Funktion als Schwimmmeister im Freibad übernimmst Du am Abend noch die Schwimm- und Rettungsschwimmausbildung während der Trainingsstunden, bereitest Sitzungen vor, planst Veranstaltungen und Fahrten (ich denke hier insbesondere an die Südtirolfreizeiten) und vieles mehr. Daneben verstehst Du es noch, Vorstandsmitglieder und andere Vereinsmitglieder immer wieder zu motivieren.

Kennedy hat einmal gesagt: „Frage nicht, was die Gemeinschaft für dich tun kann, frage vielmehr, was du für die Gemeinschaft tun kannst.“ Du hast immer weit mehr getan, als es Deine Pflicht war.
Ich glaube aber auch, dass Du, lieber Wolfgang, bestätigen kannst, dass Dir ohne Dein persönliches Engagement in der DLRG etwas fehlen würde, und das Du es nicht missen möchtest.

Lieber Wolfgang, Du bist am 14. Juni 1970 der DLRG beigetreten und seit 1976 gehörst Du dem Vorstand an.
30 Jahre sind ein langer Zeitraum, dessen Dauer einem erst so recht bewusst wird, wenn man sich daran zu erinnern versucht, welche nationalen und internationalen Ereignisse die Menschen vor 30 Jahren besonders bewegt haben. So wurde in Deutschland die Gurtpflicht auf Vordersitzen eingeführt, in Ost-Berlin wurde der Palast der Republik eröffnet, einer unbemannten NASA-Sonde gelang die erste Landung auf dem Mars, Helmut Schmidt wird in seinem Amt als Bundeskanzler bestätigt, der Montag wurde in Deutschland als erster Tag der Woche festgelegt, zum ersten Mal wurde die Zeichentrickserie „Biene Maja“ ausgestrahlt, die Gruppe ABBA veröffentlichte ihre Single „Dancing Queen“ und bei der Fußball-EM in Jugoslawien verlor die Deutsche Nationalmannschaft das Finale im Elfmeterschießen gegen die  Tschechoslowakei.

Das sind nur einige Schlagzeilen wichtiger Ereignisse aus dem politischen und sportlichen Geschehen des Jahre 1976.
Ein Ereignis muss ich bei dieser Aufzählung allerdings noch nachtragen, und damit kehre ich zum Ausgangspunkt  zurück: Wolfgang Heß wurde am 19. März 1976 als stv. Technischer Leiter in den Vorstand gewählt.

Seit nunmehr fast 25 Jahren bist Du auch 1. Vorsitzender unserer Ortsgruppe. In der Vorstandssitzung am 10. Dezember 1981 schlug Eugen Groll Dich zu seinem Nachfolger vor. Ich zitierte Eugen Groll aus dem Sitzungsprotokoll: „Kamerad Hess (ist) als 1. Vorsitzender ... geeignet, da er, allein durch seinen Beruf bedingt, die nötige Freizeit für alle anfallenden Arbeiten und Pflichten eines 1. Vorsitzenden besitzt“.
In der Jahreshauptversammlung am 30. April 1982 im Hotel „Zum Adler“ wurdest Du dann einstimmig zum 1. Vorsitzenden gewählt. Zu dieser Zeit hatte die Ortsgruppe 304 Mitglieder.

Besonders kennzeichnend für Deine Arbeit ist der Einsatz für die junge Generation. Kinder, das wissen wir alle, sind die Zukunft eines Vereins. Gerade hier hast Du Dich in all den Jahren besonders engagiert. Du hast Dich um diese Zukunft verdient gemacht. Für die Freunde der Statistik (und natürlich die Presse): heute hat die DLRG Herscheid 400 Mitglieder. Dies bedeutet für Deine Zeit als erster Vorsitzender eine Steigerung von 32 %.

Es ist Dir immer gelungen, im Vorstand ein ausgezeichnetes Klima zu schaffen, das durch eine freundschaftliche und harmonische Zusammenarbeit geprägt ist. Auch private Feierlichkeiten, bei denen die Vorstandskollegen dazugehören, beweisen dies.

In Deinem Auftreten bist Du bescheiden und zurückhaltend, kein Mann der großen Worte, sondern ein Mann der Tat.
Unauffällig und ohne großes Aufsehen kümmerst Du Dich um all die vielen anfallenden Arbeiten und Pflichten, so wie Eugen Groll es vorhergesehen hat.

In Deine Zeit als Vorsitzender fällt auch das 20jährige Bestehen der Ortsgruppe 1987. Damals wurde ein großes Volksschwimmen im Freibad durchgeführt. Höhepunkt war der Start eines der größten Heissluftbalone, dem „Fliegenden Elefanten“ aus dem Safaripark Stukenbrock.
Am 24. April 1990 wurde die Ortsgruppe in das Vereinsregister eingetragen.
Zum 25jährigen Jubiläum 1992 gab es wiederum zahlreiche Aktivitäten. Bis heute in Erinnerung ist die große Jubiläumsfeier mit Stargast Bernd Clüver am 28. März in der Gemeinschaftshalle.
Auch der Bau dieses Heimes, für den Du Dich über alle Maßen eingesetzt hast, erfolgte unter Deinem Vorsitz. Am 24.11.1992 wurde mit dem Bau begonnen und am 9.3.1994 konnte die Einweihung gefeiert werden. 136.000 DM kostete der Bau. 1722 Stunden Eigenleistung wurden erbracht. Während der Bauzeit warst Du wohl mehr am Heim als zu Hause.

Dein Name steht aber nicht nur in der DLRG für den Kampf gegen den „nassen Tod“. Seit 1979 bist Du als Schwimmmeister hier im Freibad tätig und seit 1984 auch hier Nachfolger von Eugen Groll. Diese Tradition der Personalunion hat sich bis heute letztlich als ideale Verbindung erwiesen.

Deine Leistungen sind für die DLRG so bedeutend, dass sie sie zu recht heute durch den Präsidenten des Landesverbandes mit dem Verdienstzeichen in Gold und einer Urkunde würdigt.
Mit dem Verdienstzeichen der DLRG in Gold werden Menschen ausgezeichnet, die wenigstens 25 Jahre in der DLRG in vorbildlicher Weise aktiv tätig waren. Dies trifft auf Wolfgang Heß zu.
In den 39 Jahren des Bestehens unserer Ortsgruppe (genau gestern vor 39 Jahren erfolgte die Vereinsgründung) hat bisher lediglich Eugen Groll (1982) diese Auszeichnung erhalten.

Meine Damen und Herren,

Wolfgang Hess ist ein Vorbild für ehrenamtliche Betätigung.

Lieber Wolfgang, erzähle darüber und begeistere auch weiterhin vor allem junge Menschen für eine ehrenamtliche Tätigkeit. Es ist zu wünschen, dass Dein Beispiel und Vorbild Nachahmung findet.

Um mit einer aktuellen Werbekampagne zu sprechen: Du bist die DLRG.

Ich darf nun den Präsidenten des Landesverbandes bitten, die Ehrung vorzunehmen.

----------------Ehrung durch den Präsidenten des LV----------------------------------------------

Lieber Wolfgang,

ich gratuliere Dir im Namen des Vorstandes –aber auch ganz persönlich- zu Deiner Auszeichnung und danke Dir für die in 30 Jahren bewiesene Treue und geleistete Arbeit. Mit dieser längst überfälligen Ehrung findet Dein verdienstvolles Wirken in der DLRG eine bescheidene Anerkennung. Und um auf die eingangs gestellte Frage nach dem Preis der Ehre zurückzukommen: Der Preis der ehrenamtlichen Tätigkeit ist sehr hoch. Er ist unbezahlbar.

Lieber Wolfgang,

wir verbinden mit dieser Ehrung auch die Hoffnung für eine weiterhin gute Zusammenarbeit. Denn wir ehren Dich heute nicht nur für die Treue in der Vergangenheit, sondern auch als Mitwirkender in der Zukunft. Bleibe ruhig in der ersten Reihe sitzen, wie es bei ARD und ZDF werbewirksam heißt.

Und ganz nebenbei bemerkt, nach dem Verdienstzeichen in Gold gibt es seit etwa einem Jahr noch das Verdienstzeichen Gold mit Brillant. Du hast demnach noch ein großes Ziel vor Augen.

An dieser Stelle aber auch noch einen Dank an Deine Frau. Wir freuen uns, liebe Uli, über Dein Verständnis, Deinen Mann wenigstens stundenweise mit seiner quasi „zweiten Liebe“ zu teilen. Als „kleinen Akt der Wiedergutmachung“ darf ich einen Strauß Blumen überreichen.

Damit ist der offizielle Teil beendet. Es schließt sich nun ein gemütliches Beisammensein mit einem Imbiss an. Ich danke Ihnen allen nochmals für Ihren Besuch und wünsche noch eine schöne Zeit.

(Es gilt das gesprochene Wort!)